Das dritte und letzte Abenteuer des gestrigen Tages führte uns nach Dorsten zum Geheimdepot - Mind Gaming Theater wo wir diesmal „Atomarer Ausbruch“ spielen durften. Nachdem uns im Juni dort bereits „Kammerflimmern“ begeistert hatte und wir schon einen kleinen Blick in die Kulissen dieses Raumes werfen durften, waren wir mehr als gespannt.
Eine Atomrakete befindet sich auf dem Weg Richtung Ruhrgebiet. Die radioaktive Oberflächenstrahlung ist zu hoch, um die nächsten Tage an der Oberfläche zu bleiben. Die Steigerbäder und Schachtanlagen, der Zechen des Ruhrgebietes, sind in der Hand der privaten Organisation „Die Auslese“.
Die letzten Menschen suchen Schutz unter Tage. In der relativen Sicherheit der Steigerbäder wird ihnen und den wertvollen Artefakten des Geheimdepots Schutz gewährt. Soweit die Theorie mit dem Schutz, denn kaum hatten wir die Location erreicht wurden wir auch schon von einem Wärter in Empfang genommen, der unsere Gruppe, die durch Daniel und Dennis von Verschlusssache inzwischen auf acht Mitglieder angewachsen war, zu trennen und auf verschiedene Zellen aufzuteilen. Hier war teilweise Einzelhaft angesagt.
Man kann sich das als einen Versus-Modus mit sechs identischen Räumen vorstellen. Der typische Aufbau eines Raumes der Generation I mit Rätseln und Schlössern, wobei es einem die permanente, nervenraubende Geräuschkulisse wirklich nicht einfach macht. Schnell ist zwar klar, wie man mit dem Zellennachbarn kommunizieren könnte, aber zum einen hat der Wärter stets einen wachen Blick in die Zellen, zum anderen lässt die Lautstärke der Geräuschkulisse eine Kommunikation kaum zu. Zumal sich mein Zellennachbar Daniel in der Rekordzeit von zwölf Minuten den Weg aus seiner Zelle gebahnt hatte. Da hatte ich eh niemanden mehr, mit dem ich hätte kommunizieren können.
Nur gut, dass sich im Laufe dieses ersten Teils dann doch noch die Möglichkeit ergab, den Wärter zumindest kurz auf seine Seite zu holen und mit seiner Hilfe die Zelle zu verlassen. Mehr sei dazu an dieser Stelle nicht verraten.
So führte mich der Wärter also in den Gemeinschaftsraum, wo mich bereits vier weitere Mitglieder unserer Gruppe erwarteten, die ihre Zellen ebenfalls verlassen konnten. Schnell wurden mir die Verhaltensregeln erklärt und dann entwickelte sich dieses Abenteuer in eine Richtung, die „Atomarer Ausbruch“ herkömmlichen Escape Rooms unterscheidet. Es geht darum, eine Reihenfolge herauszufinden, interaktiv mit dem Wärter zu agieren, damit man dann zum eigentlichen Ziel kommt.
Diese Gruppendynamik macht das Spiel gerade im zweiten Teil erst richtig interessant. Und nach den Oldschool-Rätseln in den Zellen, entwickelte es sich nun mehr in Richtig High-Tech. Der Spielleiter muss in der Rolle des Wärters die Gruppendynamik dann immer sehr gut einschätzen können, dass alles im Fluss bleibt. Und hier muss ich Marvin ein großes Lob aussprechen. Ein Raum mit Live-Acting steht und fällt mit dem Schauspieler und so wie damals auch schon bei Kammerflimmern macht er das einfach großartig. Und wenn ich mir vorstelle, dass er dieses Szenario auch schon mal drei-, viermal in Folge durchspielt, kann man davor nur den Hut ziehen. Richtig gut gemacht und vielen Dank dafür.
Nach und nach vervollständigte sich dann auch unsere Gruppe wieder und zusammen gingen wir die einzelnen Aufgaben an. Man konnte ab diesem Zeitpunkt schon fast gar nicht mehr von Rätseln sprechen. Es war die Erarbeitung eines taktischen Schlachtplans. Wir gegen den Wärter, alles unter Einhaltung der Verhaltensregeln im Gruppenraum, immer Unterdauerbeschallung der bedrohlichen Geräuschkulisse. Das war wirklich Härte 10.
Dem Geheimdepot Dorsten ist hier wirklich ein außergewöhnliches Abenteuer der ganz speziellen Art gelungen. Ich persönlich sehe „Atomarer Ausbruch“ vom Spielerlebnis her sogar noch vor „Kammerflimmern“. Aber man macht mit keinem der beiden Räume etwas verkehrt.
Programm
Entertainment
Ausführung
Atmosphäre
Qualität
Kundenservice
Sehr Gut (5,00)
Preis / Leistung
Sehr Gut (5,00)
Erfahrungsbericht & Bewertung zu:
Geheimdepot Dorsten