Viereinhalb Jahre sind vergangen, seit ich das ONE besuchte.
Ich stand an einem Punkt, an dem ich suchend durch das Leben irrte, sich vieles festgefahren anfühlte, ich nach einem Ausweg aus hemmenden Glaubens- und Verhaltensmustern suchte, die mich immer aufs Neue daran hinderten, eine gute Ausrichtung, einen inneren Frieden zu finden, mich annehmen zu können, zugehörig und verbunden zu fühlen, zu zeigen und in meine Kraft zu kommen. Ich hatte nichts weniger zu gewinnen als das Vertrauen zu mir, zur Welt und in das Leben. Ich wollte leben, aber mir fehlte die Richtung, wie Leben gut gelingen kann, welchen Platz ich in dieser Welt einnehme, welche Aufgaben ich zu erfüllen habe, wer ich bin. Vieles in meinem Leben war von Kampf und Rückzug, Ängsten, Befangenheit geprägt, obwohl es längst sicher und an der Zeit war, loszulassen. Leichtigkeit, Lebendigkeit, Selbstfürsorge, -achtung und -wirksamkeit, Hingabe, Kommunikation – all` das waren Worte, die sich für mich nur schwer mit Leben füllen ließen, weil es mir an Erfahrung fehlte, dies umsetzen zu können. Mein Leben fühlte sich an wie eine blasse Schablone dessen, was möglich ist, mit verklebten Flügeln gefangen in einem viel zu engen Kokon, mehr Beobachter als Gestalter eines Lebens, welches an mir vorbeizuziehen schien. Ich wusste, es gab noch so viel mehr, was es zu entdecken, zu gestalten gibt. Und mit der unstillbaren Sehnsucht, mehr vom Nektar des Lebens zu kosten und ein Teil davon zu sein, begab ich mich in dieses Wagnis.
Rückblickend kommt es mir manchmal so vor, als läge mein ONE schon Ewigkeiten zurück. Es öffnete mir Türen, mich dem Leben und der Welt wieder ein Stück weit zu öffnen. Die 9 Tage waren für mich wie der Blick durch ein Brennglas, der zeigt, wie Leben, die Welt, auch ich sein kann, wenn man sich den Prozessen anvertraut, daraus Neues erwachsen darf und das Ich vom Selbst, der Gemeinschaft, dem größeren Ganzen getragen wird. Und es geht weiter – immer wieder öffnen sich neue Spalten, aus denen der Strahl des Lebens hindurchscheint. Durch all` die verschiedenen Erfahrungen, die ich seitdem in meinem Leben machte- über begleitende Seminare im ONE-Kontext, die Teamteilnahme, Unterstützung wichtiger ONE-Weggefährten und dem täglichen Gang durch mein Leben. Viele kleine Schritte, die sich daraus im Nachgang ergeben und tief Verbindendes, Haltgebendes, was dadurch erwächst, mich begleitet und trägt. Zugleich ist es so präsent und erscheint mir, als wäre es gestern gewesen. Das tut gut, weil es in meinem Herzen bleibt – als Wegweiser und Anker, auch wenn die Winde des Lebens mal schwerer wehen.
Was es für mich braucht, um mich anvertrauen, öffnen zu können, sind für mich spürbare wesentliche Grundpfeiler im Wirken des ONE.
Das ONE zeichnet sich für mich durch seinen ganzheitlichen Blick aus, der sowohl den Einzelnen als auch das Kollektiv und das größere Ganze in den Fokus nimmt, dabei umrahmt von einem spirituellen Bezug, der jedoch nicht abgehoben, „weltfremd“ erscheint und gespeist aus Erfahrungen, die in ihren Inhalten bzw. Wirkungen auf das alltägliche Leben übertragbar sind. Es richtet den Blick auf den Menschen als ein in die Gemeinschaft und dem größeren Ganzen eingebettetes Wesen. Das ist aus meiner Sicht sehr gelungen und lebensnah, da es zum Einen zur Demut und Bescheidenheit einlädt und zugleich durch die Ansprache des Selbst als Teil des Ganzen und damit dem Aufzeigen der Verbundenheit und Mitverantwortung als gestaltendes Wesen nicht von der eigenen Verantwortung für sich und die Gesellschaft enthebt. Freiheit und persönliches Wachstum werden nicht aus einer egozentrischen Perspektive heraus verstanden, in dem die bloße Selbstentfaltung und ein hedonistisch geprägtes Leben in das Zentrum gerückt werden, wie es leider in manchen Selbstentwicklungsseminaren der Fall ist, sondern immer auch in einem größeren Kontext eingebettet und die Verantwortung, die damit einhergeht, mitgedacht.
Auch der beidseitige Blick auf die Ressourcen des Einzelnen und der Gemeinschaft war hilfreich für mich. Es erhöht mein Gefühl der Selbstwirksamkeit und lässt mich hautnah erfahren, aufatmen zu können und zunehmend von dem tief verankerten Gefühl lösen, alles alleine schaffen zu müssen.
Unterstützend war für mich auch die Mischung aus theoretischem Background und praktischen Erfahrungen, die alle Ebenen des Seins (Körper, Geist und Seele) anspricht - aus meiner Sicht essentiell, um den Raum für tiefe Erfahrungen und Begegnungen mit sich selbst und Anderen zu ebnen.
Das ONE verspricht keine schnellen Erfolge, sondern gibt eine ehrliche Bestandsaufnahme dessen, was möglich ist; dass es erst einmal der Aufbruch zu einem Weg sein kann, ein Initialzünder, um verschiedene Anker zu setzen, die eigentliche Reise und Arbeit mit dem Erlebten jedoch erst danach beginnen kann, um es nachhaltig festigen zu können. Es lebt nicht vom Konzept des schnellen, weitläufigen, forcierten Gangs, sondern betont stets die Wichtigkeit kleiner, beständiger Schritte. So schwer es mir zuweilen fällt, dies auszuhalten, mir dies auch zuzugestehen, so wichtig ist dies zugleich für mich, das als Rahmen zu wissen, weil es mich von unnötigem Druck befreit. Ich bin kein Freund „lauter“, überschwänglicher, schneller Taten, wo der Hall sich schnell verlieren kann, sondern mag eher die stille, kraftvolle Präsenz, die in der Tiefe des lange Gereiften verborgen liegt.
Viele Teilnehmende benennen, wie entscheidend das ONE ihr Leben prägte. Für mich fühlt es sich wie eine Neugeburt an. In ein Leben, was in seinen Facetten viel bunter, wenngleich auch bedeutend herausfordernder ist. Zugleich weiß ich, dass ich mit jedem Schmerz und jeder Hürde dem Leben ein Stück mehr in die Arme laufe. Mit Allem, was es bereithält. Das möchte ich nicht mehr missen.
Die Nachhaltigkeit als zentraler Pfeiler des ONE ist für mich von unfassbarem Wert. So wird neben dem langfristigen Blick auf die Persönlichkeitsentwicklung immer auch punktuell die gesellschaftliche Ebene adressiert, soweit es der Rahmen zulässt.
Das ONE kann vieles nachhaltig bewirken. Wenn man möchte, sind die Möglichkeiten da, den Weg gemeinsam weiterzugehen und von der Ressource Wir getragen zu sein. So z.B. einige Wochen nach dem ONE am Folgewochenende, in dem Erlebtes reflektiert und weiter verfestigt wird oder in den kleineren, aber für mich nicht weniger intensiven Seminaren, die sich verschiedenen Lebensthemen widmen. Es gibt einen geschützten digitalen Mitgliederbereich zum Austausch ehem. Teilnehmender und immer auch die Unterstützung von Markus und anderen erfahren Menschen aus dem Team, wenn man sie braucht.
Was das ONE für mich auch wertvoll macht, ist das lebendig-bewegliche und zugleich nachhaltige Konzept. Es öffnet sich Entwicklungen dort, wo es Anpassungen bedarf und bleibt sich selbst zugleich in seinen Grundfesten und Werten immer treu. Eine Verlässlichkeit und Stabilität, die mir die notwendige Sicherheit und Orientierung gibt, um mich darauf einlassen zu können.
Der Mensch steht im Mittelpunkt der Arbeit, nicht der finanzielle Gewinn. Das ist spürbar. Nicht nur durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, was im Grunde nicht mit Geld aufzuwerten ist, auch durch den unermüdlichen Einsatz all` der Menschen, die sich teils in jahrzehntelanger Arbeit dem Wirken widmen. Es lebt vom Engagement und Herzblut Vieler, die ein tragendes Gerüst bilden. Diese Langlebigkeit und das Engagement fernab finanzieller Gewinnmaximierung in diesen teils so schnelllebigen Zeiten, wo zuweilen verlässliche Anker schwer zu finden sind, sind für mich unbeschreiblich kostbar.
Das ONE wird von einem großen Team getragen, das unterstützend im Hintergrund wirkt, ohne aufdringlich zu sein. So ist es sowohl raumgebend und zugleich –öffnend, was von großem Wert ist, um der Arbeit den geschützten Rahmen zu geben.
Für mich war es wichtig, im Nachgang auch in Markus einen erfahrenen Therapeuten an meiner Seite zu haben, mit dem ich den Weg bis heute durch Gesprächssitzungen vertiefen konnte. Sein weitender Blick war mir schon oft eine große Hilfe, wenn mir der Fokus für das Ganze ein wenig „verloren“ ging.
Ich schätze Markus sehr, als Menschen in seiner Haltung und Präsenz, seinen Werten und dem Umgang, in dem sich das widerspiegelt. Er ist nahbar, authentisch, aufrichtig, verlässlich und integer, zuweilen auch sehr direkt und provokativ, was aber immer aus einer liebevollen, zugewandten Haltung heraus geschieht und einem aufrichtigen Interesse daran, dass sich für den Einzelnen etwas bewegt und weiterentwickelt, was durchaus als Augenöffner dienlich sein kann. Ich habe nicht das Gefühl, dass er in Schubladen denkt, sondern sich auf den Einzelnen mit möglichst offenem, unvoreingenommenem Herzen einlässt. Bei ihm fühle ich mich sicher, gesehen und aufgehoben. All` das waren wesentliche Türöffner, ohne die ich diesen Weg niemals hätte gehen können.
Das ONE war für mich der Beginn eines Weges, der mich mehr und mehr verstehen lässt, Lust auf mehr macht und mir Hoffnung schenkt, die mich trägt. Die Wellen in meinem Leben sind mehr geworden, aber innerlich ist eine Brücke gebaut, gepflastert aus mehr Zutrauen, Ruhe und Klarheit, diese immer besser gehen zu können.
Heute darf ich lernen, weiter ins Vertrauen zu gehen, mich mehr und mehr zu zeigen, anzunehmen, achtsamer zu sein, Selbstwirksamkeit einzuladen, Grenzen zu setzen und mich für das Wir zu öffnen. Ich darf lernen, wie wichtig es ist, Entscheidungen zu treffen und welch bedeutenden Einfluss Blickwinkel und Haltungen im Leben einnehmen.
Es ist ein weiter, lebenslanger Weg, aber die Sorge, mich in all´ den Herausforderungen zu „verlieren“, geht ein Stück weit. Das fühlt sich gut an.
Ich bin dem Leben so dankbar für dieses Geschenk, dass es mich zum ONE führte und mir damit nicht nur eine Familie schenkte, sondern auch und gerade das Geschenk, daran teilhaben zu können, wie Menschen neue Erfahrungen machen, daran wachsen und das in die Welt tragen können. Das ist für mich das größte Geschenk.
Erfahrungsbericht & Bewertung zu:
Markus Klepper - ONE Next Step - Training
02.04.2023Ricarda Christ, 41 Jahre, Freiburg, Personalsachbearbeiterin
15 Jahre - so lange schon ist es her, seit du als junge 31-jährige Frau ins ONE gekommen bist und wir uns zum ersten Mal begegnet sind - an Ostern 2008. Seitdem kreuzen sich unsere Wege immer wieder. Was für ein Weg, den du seitdem zurückgelegt hast. Mit Höhen und Tiefen und stets im Kontakt und verbunden.
Die nachhaltige Wirkung, die du beschreibst, ist uns und mir ein zentrales Anliegen. Es geht darum, Erfahrungen zu vermitteln und Samen zu säen, die sich positiv im eigenen Lebens auswirken - denn Veränderungen brauchten Entwicklungs- und Reifezeit.
Ich bin froh und dankbar über das Netzwerk an Menschen und Möglichkeiten, das sich in mehr als 30 Jahren entwickelt hat, gespeist aus der Verbundenheit gemeinsamer Erfahrungen und getragen von den Menschen selbst.
Herzliche Grüße an B und nach K - Markus